Partizipation
Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ Konfuzius
Unter Partizipation verstehen wir im Jugendhof die pädagogische Grundhaltung der altersadäquaten Einbeziehung, Beteiligung und Mitbestimmung der Jugendlichen an allen für sie und die Gruppe relevanten Themen und Entscheidungsprozessen. Sie stellt einen elementaren Baustein in unserer Betreuungsarbeit dar.
Die Beteiligungsrechte der Kinder und Jugendlichen im Jugendhof sind auf zwei verschiedenen Ebenen angesiedelt:
1. Persönliche Ebene: Die Kinder und Jugendlichen werden am eigenen Hilfeplanverfahren und an sämtlichen, sie betreffenden, Entscheidungen beteiligt.
2. Gruppenebene: Die Kinder und Jugendlichen sind regelmäßig und kontinuierlich an den sie betreffenden Belangen der Gruppe beteiligt und gestalten diese mit. So zum Beispiel:
- Während der Schulzeit findet jeden Montagabend eine Gruppensitzung statt.
- Bei einer Straftat oder groben Regelverstößen findet ein Gremium statt.
- In einem sechsmonatigen Turnus wählen alle Bewohner des Jugendhofes in einer geheimen Wahl einen Heimrat sowie einen stellvertretenden Heimrat.
- Darüber hinaus werden die Bewohner u. a. bei folgenden Angelegenheiten aktiv mit einbezogen: Der Erstellung des wöchentlichen Kochplans, der Entscheidung über das Gruppenunternehmen am Wochenende, der Ausgestaltung der Gruppenräume, der Auswahl an erlebnis- und freizeitpädagogischen Maßnahmen, beim sogenannten Probewohnen eines neuen Jugendlichen und der Einstellung einer/s neuen Mitarbeiterin/Mitarbeiters.
Wir gehen davon aus, dass eine gelebte Beteiligungs- und Beschwerdekultur ein wirksames Mittel ist, um Machtmissbrauch in der Einrichtung präventiv zu begegnen. Wenn Sie mehr Informationen hierzu möchten, können Sie sich gerne unser Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen ansehen.
Wir möchten abschließend die Gelegenheit an dieser Stelle nutzen, um Sie darauf hinzuweisen, dass wir im Jugendhof die Haltung vertreten, dass Beschwerden und Anregungen ausdrücklich erwünscht sind. Denn: „Denn Beschwerden sind die effektivste und preiswerteste Quelle zur Erkenntnis von Verbesserungsbedarf.“ (Karl Späth, EREV Schriftenreihe 1/2003) In diesem Sinne sind wir auf SIE angewiesen, um unsere Arbeit verbessern zu können!